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Donnerstag
27.05.2004

Der Axel-Springer-Verlag darf wegen des Vetos der Medienwächter nicht mehrheitlich beim lokalen TV-Kanal Hamburg 1 einsteigen. Laut einer Mitteilung vom Donnerstag hat sich der «Bild»- und «Welt»-Herausgeber lediglich 30 Prozent vom Sender geschnappt. Der Rest geht an die beiden Geschäftsführer Bernhard M. Bertram und Ingo Borsum sowie Chefredaktor Michael Schmidt-Gegner und Unternehmer Kim Schwaner. Für Geschäftsführer Bernhard M. Bertram eine Ideallösung: «Das ist eine starke Partnerschaft für Hamburg 1. Ein unabhängiges Management kombiniert mit der wirtschaftlichen und journalistischen Kraft der Axel Springer AG ist die beste Gewähr für die Fortführung des erfolgreichen neuen Kurses.» Der Springer-Einstieg muss noch vom Kartellamt abgesegnet werden.

Auch der Hamburger Oberbürgermeister Ole von Beust ist mit der neuen Eigentümerstruktur zufrieden: «Viele Menschen haben in den vergangenen Monaten die aktuelle Berichterstattung, die Diskussionen und Reportagen von Hamburg 1 schätzen gelernt. Für viele ist das Programm von Hamburg 1 so zu einem wichtigen Bestandteil ihres Fernseh-Alltags geworden. Deshalb begrüsse ich es sehr, dass das Management des Senders mit Axel Springer einen starken Partner hat, um seinem Publikum auch weiterhin einen interessanten Mix aus Information und Service anzubieten.»

Hamburg 1 ist der einzige kommerzielle Lokalsender in der Hansestadt. In den letzten Monaten wurde die Hamburg-Berichterstattung erheblich verstärkt. Diesen Kurswechsel honorieren die Zuschauer. Nach der jüngsten Marktanalyse vom Februar 2004 erreicht Hamburg 1 täglich 398 000 Zuschauer. Das sind fast 60 000 mehr als im Vorjahr. Und der Ausbau des Lokalprogramms geht weiter: Im Herbst wird der Sender mit einem dreistündigen Frühstücksfernsehen starten.