Nach dem Kauf von ProSiebenSat1 muss der Axel-Springer-Verlag offenbar Geld beschaffen. Laut einer Reuters-Meldung vom Montagmittag führt der Verlag bereits Verhandlungen zum Verkauf des Hamburger Zeitschriftenhauses, sagte eine Sprecherin des Verlages am Montag. «Es gibt jedoch keine Überlegungen, das Berliner Stammhaus zu verkaufen», fügte sie hinzu. Das «Handelsblatt» hatte berichtet, Springer wolle sich von Immobilien im Wert von 200 bis 300 Mio. Euro trennen, um seine Schulden zu verringern. Für das Hamburger Gebäude gehe es um 80 Millionen Euro, für das Berliner Stammhaus gar um 200 Millionen Euro. Während der Verkauf des Hamburger Zeitschriftenhauses kurz bevorstehe, werde eine Veräusserung des Berliner Stammhauses noch geprüft, hatte die Zeitung unter Berufung auf Kreise des Springer-Verlages berichtet.
Nach Angaben der Springer-Sprecherin stehen die Verkaufsüberlegungen für das Hamburger Zeitschriftenhaus nicht im Zusammenhang mit der Übernahme des Fernsehkonzerns ProSiebenSat1. «Wir verkaufen das Haus nur, wenn wir einen attraktiven Preis dafür erzielen können», zitiert sie die deutsche «Financial Times». Diese Spekulationen sind nach einem Interview von Springer-Chef Matthias Döpfner im Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» entstanden. Döpfner hatte dem Magazin gesagt, Springer müsse für die milliardenschwere Übernahme keine Unternehmensteile verkaufen. «Ich schliesse aber nicht aus, dass es Felder gibt, die wir nicht als Zentrum unseres Kerngeschäfts definieren, zum Beispiel das Immobiliengeschäft», sagte er.
Montag
15.08.2005