Der Fachverlag Springer Science+ Business Media (Springer SBM) in Berlin verhandelt mit dem britischen Informa Verlag über eine Fusion. Informa bestätigte am Samstag laut der «Financial Times Deutschland» konkrete Gespräche. Mit einem Jahresumsatz 2005 von mehr als 1 Milliarde Euro zählt der britische Verlag zu den weltweit führenden Anbietern von Fach- und Wissenschaftsinformation. Springer SBM ist auch in der Schweiz als Verlag u. a. der «WerbeWoche» und des «Baublatts» tätig.
Das Verlagsunternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 838 Millionen Euro und ist weltweit der zweitgrösste Fachverlag für Science, Technology, Medicine (STM). Durch einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde ein neuer Fachverlagsriese entstehen. Der Abstand zu Marktführer Reed Elsevier bliebe jedoch noch beträchtlich: Der börsenkotierte Medienkonzern mit Hauptsitz in Amsterdam erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro.
Springer SBM gehört seit dem Verkauf durch Bertelsmann im April 2003 den britischen Finanzinvestoren Cinven and Candover - und wird seither auf Effizienz und Wachstum getrimmt. Die Pläne des Springer-SBM-Chefs, Derk Haank, sind ausserordentlich ehrgeizig: Ein jährliches Umsatzwachstum von rund 5 Prozent und eine Umsatzrendite von bis zu 20 Prozent werden angestrebt. Hintergrund ist ein geplanter Börsengang, der auch nach einer Fusion als wahrscheinlichste Option für die Zukunft gilt.
Sonntag
22.10.2006