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Sonntag
11.01.2009

Der deutsche Axel-Springer-Verlag hat den Traum vom Einstieg bei der Privat-TV-Firma ProSiebenSat.1 offenbar noch immer nicht aufgegeben. «Der Konzern zieht nun vor den Bundesgerichtshof (BGH), um klären zu lassen, ob das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf rechtens war, das im Dezember 2008 ein Übernahmeverbot von ProSiebenSat.1 bestätigt hat. 2006 hatte das Bundeskartellamt dem Medienhaus untersagt, den TV-Konzern zu übernehmen», meldete der deutsche Branchendienst Horizont am Freitag.

Seither klagt Springer gegen den Entscheid, um zu klären, ob der Verlag hierzulande überhaupt noch grössere Übernahmen stemmen darf oder nicht. Springer hat beim BGH eine Rechtsbeschwerde eingelegt und muss nun in den kommenden Wochen die Begründung nachliefern. Der Verlag hat juristische Einwände gegen die OLG-Argumentation. Sollte der BGH Springer folgen, würde das Verfahren ans OLG zurückverwiesen. Die endgültige Klärung könnte nach einem mit den Prozessen Vertrauten jedoch noch Jahre dauern.

Springer hat weiterhin ein hohes Interesse an der Übernahme des TV-Konzerns, der mit rund 3,8 Milliarden Euro verschuldet ist, dessen Börsenbewertung jedoch auf einem historischen Tiefstand liegt. Die Aktie notiert aktuell bei 2,05 Euro. ProSiebenSat.1 gehört zu 88 Prozent der Lavena Holding, hinter der zu gleichen Teilen die Finanzinvestoren KKR und Permira stehen. Die übrigen 12 Prozent liegen bei der niederländischen Telegraaf Media International. - Siehe auch: ProSiebenSat.1-Kauf durch Springer zu Recht gestoppt