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Mittwoch
09.03.2005

Der grösste deutsche Zeitungskonzern Axel Springer hat im vergangenen Jahr das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen stieg von rund 215 Mio. auf knapp 336 Mio. Euro. Der Konzernumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% auf 2,4 Mrd. Euro zu, teilte der Verlag am Mittwoch in Berlin mit. Für 2005 erwartet das Unternehmen eine weitere Verbesserung der Geschäfte. Ausserdem heizten am Mittwoch Spekulationen um eine Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den Verlag Axel Springer die Aktien der TV-Senderkette an. Die Titel verteuerten sich zeitweise um knapp 3% auf 15.50 Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

«Die Aktie reagiert auf einen Bericht über das angebliche Springer-Angebot von 18 Euro je ProSieben-Aktie», sagte ein Händler der Nachrichtenagentur. In Branchenkreisen hiess es jedoch, ein solches Angebot klinge wenig plausibel, weil es viel zu niedrig sei. Freilich haben die gleichentags veröffentlichten Konzernzahlen diesem Gerücht neue Nahrung zugeführt. Wörtlich schreibt Springer in seiner Mitteilung: «Mit der Aufstockung der Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG im Rahmen des Kirch-Vergleichs sowie dem Erwerb weiterer Anteile an Hamburg 1 trieb Axel Springer den Ausbau seiner Position in den elektronischen Medien weiter voran.» Der Kirch-Vergleich spülte dem Konzern zusätzliche 92,6 Mio. Euro in die Kasse.

Im grössten Segment des Medienhauses, den Zeitungen, erzielte Axel Springer einen Umsatzzuwachs um 3,3% auf 1398,4 Mio. Euro. «Die Anzeigenerlöse der Zeitungen vollzogen dabei einen kräftigen Sprung um 5,3%, die Vertriebserlöse nahmen durch die Mitte 2003 durchgesetzten Preiserhöhungen bei einigen Titeln und die Verkaufserfolge internationaler Titel um 3,4% zu», gab Springer weiter bekannt. Das Ebita des Bereichs stieg überproportional zum Umsatzzuwachs um 37,7% auf 250,7 Mio. Euro (Vorjahr: 182,1 Mio.).

Auch im Segment Zeitschriften erwirtschaftete Axel Springer im Geschäftsjahr 2004 höhere Umsätze als im Vorjahr. Die Erlöse legten um 2,9% auf 771,4 Mio. Euro zu. «Ein vor allem von neuen Titeln getragenes kräftiges Wachstum der Vertriebserlöse um 4,7% konnte den leichten Rückgang der Anzeigenerlöse um 0,9% auffangen», begründet der Konzern das Ergebnis. Auf Grund hoher Aufwendungen für die Neugründung von Objekten sowie Sonderabschreibungen auf Titelrechte blieb das Ebita mit 9,8 Mio. Euro jedoch, wie geplant, deutlich unter dem Vorjahreswert von 70,9 Mio. Euro.