Stefan Schuler von Sportradio1 ist zwar kein Gottéron-Fan, drückt aber aus übertragungstechnischen Gründen dem Freiburger Eishockeyklub am Dienstagabend während dem fünften Playoff-Halbfinalspiel gegen den SC Bern die Daumen: «Wenn Fribourg-Gottéron das Unmögliche noch schaffen sollte und die Halbfinalserie gewinnt, dann sind alle Finalspiele live auf www.sportradio1.ch zu hören», sagte Stefan Schuler, Gründer und Geschäftsführer von Sportradio1, am Montag dem Klein Report.
Möglich wird dies dank einer Partnerschaft mit Radio Kaiseregg, das jeweils alle Gottéron-Spiele live kommentiert, wobei Sportadio1 das Sendesignal übernehmen darf. «Wir selber werden versuchen, mindestens zwei ZSC-Heimspiele zu übertragen, aber aus beruflichen Gründen sind die Werktagsspiele personell schwieriger abzudecken», erklärte Schuler. Zumal der Hauptkommentator jeweils am Donnerstag als Trainer im Einsatz stehe. «Wir hoffen, dass ihm sein Chef für die Finalserie freigibt», verriet Stefan Schuler dem Klein Report.
Das im Juli 2011 von den beiden Brüdern Christian und Stefan Schuler wiederbelebte Sportradioprojekt setzt nach wie vor ganz auf Freiwilligenarbeit. Derzeit engagieren sich sechs Sportfans aus der ganzen Schweiz für das Internetradio, das vor allem Eishockey- und Fussball der höchsten Schweizer Ligen live überträgt. «An den Wochenenden übertragen wir zwei bis vier Partien, unter der Woche jeweils eine Hockeypartie, sofern denn gespielt wird», erklärte Stefan Schuler.
Aus logistischen Gründen seien jeweils die Heimspiele des ZSC, des EVZ und der Rapperswil-Jona Lakers übertragen worden, in der Saison 2012/2013 sollen auch die HC-Davos-, HC-Lugano- und SC-Bern-Heimpartien auf www.sportradio1.ch zu hören sein. «Im entscheidenden Viertelfinalspiel Zug gegen Biel hatten wir knapp 200 Zuhörer, beim ersten Halbfinalspiel zwischen Zug und dem ZSC waren es ebenso viele», so Schuler. Im Durchschnitt klickten bei Hockeyspielen 150 Personen die entsprechenden Streams an. «Zu Saisonbeginn stiegen unsere Zahlen konstant, bevor sie ab Dezember eher rückläufig waren. Seit Februar sind die Zuhörerzahlen wieder leicht steigend», erklärte der Sportradio1-Geschäftsführer dem Klein Report.
Die Vermarktung, für die ebenfalls die beiden Schuler-Brüder zuständig sind, harzt noch ein wenig. Dank der Unterstützung zweier Unternehmen könne jedoch auf die neue Saison hin «eine komplette, professionellere Webseite» lanciert werden, die auch die Werbebranche begeistern soll. 2012 will man allgemein in der Sport- und Werbeszene bekannter werden, mehr Spiele der Eishockey- und Fussballmeisterschaft übertragen und beim Spenglercup mit von der Partie sein. Auch die Tour de Suisse hätte man gerne mit dem Mikrofon in der Hand besucht, doch seien die entsprechenden Gespräche mit den Organisationen gescheitert.