Der Fachverband Faspo Deutschland nimmt in einem offenen Brief an den Deutschen Presserat und den Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute (ADM) Stellung zu Aussagen von Medien und Studien, dass die Sponsoringmassnahmen zur Euro 08 nicht effizient seien. Verschiedene Marktforschungsinstitute veröffentlichten negative Studien über Sponsoring und auch die Medien hatten in Berichten von angeblichen Fehlinvestitionen einzelner Unternehmen an der Euro 2008 gesprochen, wird im offenen Brief des deutschen Verbandes vom Montag ausgeführt.
Eine Studie hatte zum Beispiel ermittelt, dass in England 77 Prozent der Befragten nicht wissen, wer die Sponsoren der Euro 2008 sind. Daraus interpretierten einige Institute, dass die Marketingstrategien neu überarbeitet werden müssten. Der Vorstoss des deutschen Fachverbands wird auch von Faspo Schweiz unterstützt, wie Vizepräsident Jean-Baptiste Felten dem Klein Report sagte.
Die Veröffentlichung solcher Daten - ohne entsprechende Reflektierung - sei «stark fahrlässig und nicht mit geltenden Qualitätsstandards vereinbar. Die Sponsorenerinnerung ist allein keine ausreichende Kontrollgrösse, um über Erfolg- oder Misserfolg einer Sponsoringinvestition bei der Euro 2008 urteilen zu können», kritisiert die Faspo im offenen Brief die negative Berichterstattung. Um entsprechende Interpretationen vornehmen zu können, brauche man auch Informationen über die Sponsoringziele der Unternehmen. Mit dem offenen Brief will die Faspo «eine kleine Warnung an die Adresse der Medien starten, um die Berichterstattung zu Sponsoringaktivitäten im Rahmen der Fussball-Euro fundierter zu gestalten», berichtet Jean-Baptiste Felten weiter.
Montag
16.06.2008