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Samstag
11.08.2007

Bereits im Monat August soll in den USA die Suchmaschine Spock.com ihren definitiven Betrieb aufnehmen, nachdem sie jetzt noch als Beta-Version im Netz steht. Die Neuerung will Suchmaschinen wie Google mit Selbstdarstellungsnetzwerken wie Xing, Myspace oder Facebook verbinden, wie die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Freitag berichtete. Sinn und Zweck soll es sein, bei der Suche nach Menschen behilflich zu sein. Bereits seien 100 Millionen Menschen registriert, weitere sollen folgen.

Wenn http://www.spock.com eine ernsthafte Hilfe werden will, sind allerdings noch einige Arbeiten nötig. So ergab eine kurze Umschau des Klein Reports am Freitag nicht weniger als acht Angela Merkels, von denen eine 101-jährige stolz mit den Worten «Bin Kanzler! Ihr nicht!!» zitiert wird. In der Schweiz steht neben dem Text über den früheren Bündner Bundesrat Leon Schlumpf ein Foto von Adolf Ogi (immerhin: Die Partei stimmt). Und die ehemalige CVP-Bundesrätin Ruth Metzler wurde flugs in die SVP transferiert (oder wissen wir noch nicht alles?).

Die rasch gefundenen, eher amüsanten Patzer zeigen allerdings auch eine grosse Problematik, die in diesem Angebot stecken kann. Spock.com sei «für Datenschützer der blanke Horror», schrieb die FTD, denn jedermann kann die Angaben nach Belieben ergänzen. Zwar versprechen die Betreiber, falsche Angaben jederzeit zu löschen -, aber nur, wenn die Angaben auch in der Quelle gelöscht werden, was etliche praktische Schwierigkeiten ergeben kann. Als «besonders sensibel» bezeichnet die FTD im Weiteren die Möglichkeit, private Adressbücher auf Spock.com hochzuladen, wobei man die Passwörter dazu angeben muss. Der mögliche Schindluder ist fast unabsehbar.