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Mittwoch
16.06.2004

Die Internet-Ausgabe des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» verzeichnet einen regelrechten Boom im Anzeigengeschäft. Allein im ersten Quartal habe Spiegel Online beträchtliche Zuwachsraten von 40% registriert, sagte Chefredaktor Matthias Müller von Blumencron der Nachrichtenagentur ddp in Hamburg. Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich derzeit generell bei Qualitätsmedien im Internet ab.

Als Grund für das Wachstum sieht Blumencron den «riesigen Nachholbedarf» der deutschen Wirtschaft bei Internetwerbung. Bislang hätten die Unternehmen nur 1% ihres Anzeigenvolumens für Online-Werbung ausgegeben, in anderen Ländern liege diese Quote wesentlich höher, sagte Blumencron. Grosse Konzerne in Deutschland entdeckten erst jetzt das Internet als Werbemedium. Den Tageszeitungen hielt Blumencron vor, bei Beginn der Medienkrise diese Tendenz zu spät erkannt und nicht schnell genug reagiert zu haben. Heute könne kein modernes Printprodukt mehr ohne einen Internetauftritt auskommen, betonte der Chefredaktor.