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Mittwoch
24.08.2016

Medien / Publizistik

Seit der Niederschlagung des Militärputsches Mitte Juli ist in der Türkei 45 Fernseh- und 16 Radiosendern die Lizenz entzogen worden, gegen mindestens 89 Journalisten wurden Haftbefehle erlassen. Einige sind in den Untergrund abgetaucht.

Den Ausnahmezustand unter der Erdogan-Regierung bekommt auch Reporter ohne Grenzen (ROG) zu spüren. «Die Zahl der Anfragen an unser Nothilfe-Referat steigt derzeit täglich», sagte am Dienstagmittag Vorstandssprecherin Britta Hilpert und rief zu Spenden auf.

Mittlerweile werden auch Angehörige von Journalisten, die sich der Verhaftung durch Abtauchen entziehen, unter Druck gesetzt oder festgenommen. Zahlreiche Reisepässe von Journalisten wurden für ungültig erklärt, um ihre Ausreise zu verhindern, so die ROG-Mitarbeiterin weiter.

Die Organisation benötige finanzielle Unterstützung, um die Anwälte zu zahlen, die die Verteidigung von Medienschaffenden übernehmen, oder um die Reisekosten von Journalisten auf der Flucht mitzutragen. Auch Stipendien seien eine Möglichkeit, aus dem Fokus der türkischen Behörden zu kommen.