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Freitag
01.05.2009

Gerne greifen Cyberkriminelle aktuelle Nachrichten auf, um möglichst viele Leute dazu zu verleiten, ihre Mail-Nachrichten anzuklicken. Nicht verwunderlich, dass bereits die erste Spam-Kampagne mit der Betreffzeile «Swine flu worldwide!» rollt, wie das im Bereich Internetkriminalität tätige Forschungsinstitut Sophos am Donnerstag mitteilte. In dem vorliegenden Fall locken die Spammer die Empfänger über einen Link auf die Website einer dubiosen kanadischen Internet-Apotheke, die Vorsorgemedikamente gegen die Grippe anbietet.

Die Experten von Sophos erwarten, dass die Spam-Welle zum Thema Schweinegrippe parallel zu deren weiterer Verbreitung ebenfalls pandemische Ausmasse annehmen wird. «Dabei werden vermutlich nicht nur unseriöse Werbetreibende aktiv, sondern auch Kriminelle, die mit gefälschten Webseiten, auf denen ein Schadcode hinterlegt ist, versuchen werden, an Geld oder vertrauliche Daten verunsicherter Nutzer zu gelangen», heisst es in der Mitteilung.

Die kriminellen Spammer hätten ihr Vorgehen dabei weiter verfeinert. So setzten sie nun automatisierte Crawler ein, die das Internet nach den aktuell wichtigsten News absuchen. Diese werden dann automatisch in Spam-Vorlagen eingebunden und über Botnetze verbreitet. Im Fall des Schweinegrippe-Spams vermuten die SophosLabs eine Verbreitung über das Rustock-Botnetz, das zu den grössten seiner Art zählt. Damit gelingt es den Spammern sehr schnell, auf neueste Ereignisse zu reagieren und damit in kurzer Zeit Hunderttausende von Internetnutzern zu erreichen.

Sophos warnt zudem vor allzu grosser Gutgläubigkeit gegenüber Informationen, die zum Thema Schweinegrippe derzeit über Twitter, soziale Netzwerke oder weitere Plattformen verbreitet werden. «Trittbrettfahrer, Kriminelle und andere zwielichtige Internet-Nutzer werden versuchen, die weltweite Angst vor einer Pandemie für ihre Zwecke auszunutzen - sei es, um damit unlauter Geld zu ergaunern oder nur um Aufmerksamkeit zu erregen.» Deshalb empfiehlt Sophos Journalisten, Informationen zur Schweinegrippe am besten über anerkannte Quellen wie das Bundesamt für Gesundheit oder die Weltgesundheitsorganisation WHO zu recherchieren.