Spam-Mails und Kinderpornografie waren im vergangenen Jahr der häufigste Grund für eine Verdachtsmeldung an die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik). Immer häufiger geht es um Wirtschaftskriminalität. Insgesamt gingen bei der Kobik 10 196 Meldungen ein, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) am Freitag mitteilte. Zum ungewöhnlich starken Anstieg um 3867 trugen vorab mehrere Wellen von Spam-E-Mails bei, die mit angehängter Schadsoftware die Online-Banking-Systeme der Schweiz ins Visier nahmen.
Auf die seit dem 1. April 2007 strafbare Verbreitung unerwünschter E-Mails entfielen letztes Jahr 20,8 Prozent der Meldungen. Mit 19,9 Prozenten folgten Meldungen über kinderpornografische Inhalte. Von 4,5 auf 11,4 Prozent stieg der Anteil der Meldungen aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität. 734 Dossiers wurden an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet, weil sich der Verdacht erhärtete. Dies entspricht gegenüber 2006 einer Zunahme um 97 oder 17 Prozent. 368 dieser Dossiers hatten keinen direkten Schweizer Bezug und gingen via Interpol an die zuständigen Stellen im Ausland.
366 Verdachtsdossiers mit Schweizer Bezug übergab Kobik den kantonalen Strafverfolgungsbehörden. Davon gingen 88 (Vorjahr 97) auf Verdachtsmeldungen zurück. Durch eigene Recherchen eröffnete Kobik weitere 278 (259) Dossiers wegen Verdachts auf Besitz oder Verbreitung von Kinderpornografie.
Freitag
20.06.2008