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Freitag
20.09.2002

Erstmals hat ein UMTS-Betreiber in Deutschland die Verschiebung des Starttermins für den neuen Mobilfunk gefordert. Es gebe Verzögerungen bei der Entwicklung der UMTS-Handys, erklärte der finnische Telefonkonzern Sonera am Freitag in Helsinki, der gemeinsam mit der spanischen Telefónica hinter dem deutschen Unternehmen Quam steht. Deshalb würden Sonera und Telefónica die Bonner Regulierungsbehörde bitten, einen Start auch nach Ende 2003 zuzulassen. Behördenchef Matthias Kurth schloss eine Verschiebung nicht aus, sollte es «wider Erwarten technische Probleme» geben und alle Lizenzinhaber dies fordern.

«Es ist schwierig, Dienste anzubieten, wenn es keine Geräte gibt», sagte ein Sonera-Sprecher. Sonera und Telefónica hatten Ende Juli die Finanzierung des UMTS-Ausbaus in Deutschland bis auf weiteres eingestellt, und die Kosten für die milliardenteure UMTS-Lizenz in ihre Bilanzen weitgehend abgeschrieben. Gemäss den Lizenzbedingungen müssen die sechs deutschen UMTS-Firmen bis Ende 2003 mit ihren Netzen 25 Prozent der Bevölkerung abdecken, bis 2005 dann 50 Prozent. Anderenfalls droht der Verlust der Lizenz. Auch in der Schweiz hat die Kommunikations-Kommission ComCom die Lizenzbedingungen wegen der aktuellen Schwierigkeiten gelockert: Per Ende Jahr müssen nicht mehr wie ursprünglich gefordert 20 Prozent der Bevölkerung mit UMTS versorgt sein. - Mehr dazu: UMTS-Betreiber Quam baut 800 von 900 Stellen ab und ComCom weicht Lizenzbedingungen für UMTS auf