Wo gehobelt wird, fliegen Späne - sagt der Volksmund und meint damit einen klaren Sachverhalt: Fehler passieren überall, wo gearbeitet wird. Und dass sich auch im Klein Report gelegentlich Fauxpas einschleichen, demonstrierte eine Meldung über Auflagegewinner weltweit, die am Freitag im Newsletter erheiternde und kopfschüttelnde Reaktionen von Leserinnen und Lesern auslöste. Und das kam so. Die notable World Association of Newspaper (WAN) untersuchte in einem Bericht, wer denn so in der vergangenen Dekade das Handwerk des Verlegens besonders gut beherrscht hatte, und lobte nebst der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) auch den Winterthurer «Landboten». Just dessen Verlagsleiter geriet aber Ende Juni heftig unter Beschuss, er verliess das Unternehmen bereits und kommt nun für seine Auflagenmanipulationen vor den Kadi. Nur: Die Verfasser des WAN-Berichts dürften davon ebenso wenig Wind bekommen haben wie die so freundlich gelobte SZ. Deren Unternehmenssprecher hielt es für angenehmste PR-Pflicht, die Zunft über die Auszeichnung in eigener Sache zu unterrichten, und versandte am 30. Juli per E-Mail eine Pressemitteilung, die wiederum auf dem Dienstpult des Klein Reports landete. Und ergo nahm das Malheur seinen Lauf. Anstatt daraus eine Glosse zu formulieren, wie es ein Newsletter-Leser empfahl, kam die Meldung aus der SZ-Küche als heiss dampfende News auf den Tisch des Newsletter-Lesers. Derweil die Konkurrenz den Hundstagen mit einem Dolcefarniente trotzt (und damit keine Fehler machen kann), hobelt der Klein Report unverdrossen im Dienste seiner Leser weiter, gelegentlich im schweisstreibenden Glashaus sitzend ... Am Ende gilt aber nur dieses: Äxgüsi.
Montag
02.08.2004