Der französische Soziologe und Philosoph Bruno Latour erhält den mit 50 000 Euro (80 600 Franken) dotierten Siegfried-Unseld-Preis. Der Kulturanthropologe wird als einer der grossen Erneuerer der Sozialwissenschaften gewürdigt. Latour habe als Grenzgänger zwischen Natur- und Geisteswissenschaften die «Mechanismen der modernen Wahrheitsproduktion und ihre Folgen» untersucht, begründete die Jury die Preisvergabe laut einer Mitteilung des Suhrkamp Verlags vom Mittwoch. Der 1947 geborene Latour lehrt in Paris.
Der Preis ist nach dem 2002 gestorbenen Suhrkamp-Verleger benannt und wird von der Siegfried-Unseld-Stiftung verliehen. Die Auszeichnung geht alle zwei Jahre an Schriftsteller und Wissenschafter. Erste Preisträger waren der Autor Peter Handke (2004) und die dänische Dichterin Inger Christensen (2006).
Mittwoch
16.07.2008