Der Film «Sophie Scholl - Die letzten Tage» hat am Freitagabend in München den Bayerischen Filmpreis erhalten. Der Geschichte um die junge Studentin und NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl (1921-1943) wurde der mit 200 000 Euro dotierte Produzentenpreis zuerkannt. Das von Regisseur Marc Rothemund inszenierte Kammerspiel und die herausragenden Leistungen der Schauspieler machten diesen Film zu einem Mahnmal gegen das Vergessen - weit über den Tag hinaus, urteilte die Jury. Mit einem undotierten Ehrenpreis zeichnete Ministerpräsident Edmund Stoiber überdies den Schweizer Schauspieler, Autor und Regisseur Maximilian Schell aus. Die Jury würdigte das Lebenswerk des 75-Jährigen als das eines «künstlerischen Multitalents und grossen Humanisten».
Die mit je 10 000 Euro verbundenen Darstellerpreise gingen an Nina Hoss für die Rolle der Carola in «Die weisse Massai» und an Ulrich Mühe für die Rolle des Stasi-Hauptmanns Wiesler in «Das Leben der Anderen». Dieser Film von Florian Henckel von Donnersmarck erhielt auch die mit zusammen 20 000 Euro dotierten Preise für das beste Drehbuch und für Nachwuchsregie. Darüber hinaus wurde die Geschichte um dem Stasi-Offizier mit dem Nachwuchsproduzentenpreis (60 000 Euro) bedacht. Der Spezialpreis der Jury (10 000 Euro) wurde Christian Wagner für seinen Film «Warchild» zuerkannt.
Der Film «Sommer vorm Balkon» von Andreas Dresen wurde mit dem mit 10 000 Euro dotierten Regiepreis belohnt. Weitere mit je 5000 Euro verbundene Preise gingen an die Nachwuchsschauspieler Max Riemelt («Der rote Kakadu») und Sandra Hüller («Requiem»). Für die beste Bildgestaltung (10 000 Euro) wurde Hans-Günther Bücking im Film «Schneeland» von Hans W. Geissendörfer geehrt. Die Preise für den besten Dokumentar- und Familienfilm (je 10 000 Euro) gingen an Philip Gröning für «Die grosse Stille» und an Ewa Karlström und Andreas Ulmke-Smeaton für «Es ist ein Elch entsprungen».
Der insgesamt mit 300 000 Euro dotierte «bayerische Oscar» zählt zu den bedeutendsten Medienpreisen in Deutschland. Er wird seit 1979 in jeweils mehreren Kategorien für Spitzenleistungen vor und hinter der Kamera vergeben.
Freitag
13.01.2006