Der japanische Elektronikkonzern Sony steht vor dem Einstieg in den jungen Markt für mobile Videoplayer. Nach Informationen der «Financial Times Deutschland» vom Montag wird das Unternehmen wahrscheinlich ab dem ersten Quartal 2007 einen entsprechenden neuen Dienst für seine Playstation Portable (PSP) anbieten. Die Besitzer des Geräts könnten dann Filme aus dem Internet herunterladen und eine Kopie auf die PSP übertragen. Mit dem Vorstoss bedroht Sony die Dominanz, die der Computerhersteller Apple zurzeit in dem Segment hat. Sony hat weltweit mehr als 20 Millionen PSP verkauft und hat bereits Verträge mit Anbietern von Onlinevideoinhalten abgeschlossen.
Zurzeit führt Sony unter anderem noch Gespräche mit Amazon sowie mit Websites für Filmdownloads wie Movielink und Cinema Now. Entwickelt wurde das Angebot von der Konzerntochter Sony Pictures Home Entertainment, funktionieren soll es mit Hilfe der Memorystick-Technologie. Sony bietet derzeit Speichersticks mit bis zu vier Gigabyte Kapazität an, was einem Platz für etwa zehn Spielfilme entspricht.
Der PSP-Dienst wird nicht mit Apples Onlinegeschäft iTunes kompatibel sein, der zurzeit mit weitem Vorsprung führenden Anlaufstelle für Filmdownloads. Nur iPod-Geräte von Apple können die von iTunes angebotenen Inhalte abspielen. Als einziges grosses Hollywoodstudio kooperiert bislang Walt Disney mit iTunes. Andere Filmstudios zögern, da es Bedenken gibt, dass die Inhalte anfällig für Piraterie sind. Filme, die bei iTunes gekauft und auf einen PC heruntergeladen werden, können auf eine unbegrenzte Zahl von iPods übertragen werden. Der Markt für Filmdownloads befindet sich noch im Anfangsstadium, doch Prognosen zufolge soll er in den nächsten fünf Jahren rasant wachsen. Das Marktforschungsunternehmen Strategic Analytics rechnet für dieses Jahr mit 298 Mio. Dollar Umsatz weltweit mit Onlinevideoverkäufen. Für 2007 geht Strategic Analytics von einem Umsatzsprung auf 1,5 Mrd. Dollar aus, für 2010 bereits von 5,9 Mrd.
Montag
18.12.2006