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Dienstag
06.02.2007

Die CIA-Fax-Affäre kommt vor Militärgericht. Drei Journalisten des «SonntagsBlick» müssen sich wegen Verletzung militärischer Geheimnisse verantworten, wie das Verteidigungsdepartement am Dienstag mitteilte. Die Zeitung hatte am 8. Januar 2006 ein klassifiziertes Dokument der Führungsunterstützungsbasis der Armee publiziert, das angebliche Geheimgefängnisse und Verhörmethoden der CIA zum Gegenstand hatte. Laut der Anklageschrift haben die drei Beteiligten den Strategischen Nachrichtendienst geschwächt und damit die Sicherheit der Schweiz gefährdet. Ihnen droht deshalb eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Die Hauptverhandlung vor dem Militärgericht wird voraussichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit im April in St. Gallen stattfinden.

«Angeblich haben wir das Militär geschwächt, weil bekannt geworden ist, dass die Armee derartige Faxe abfangen kann», sagte Sandro Brotz, einer der Angeklagten, am Dienstag gegenüber dem Klein Report. Er sehe das ganze Verfahren als eine Farce, die jetzt einem neuen Höhepunkt zustrebe, meinte er weiter. Nicht wer aufdecke gehöre vor Gericht, sondern wer vertuschen wolle. «Wir haben immer erklärt, dass der Artikel journalistisch richtig und politisch wichtig war», hielt Sandro Brotz fest. - Mehr dazu: Zwischenbilanz zur Akte CIA-Fax, Mann in CIA-Fax-Affäre verhaftet und «SonntagsBlick»-Journalisten fünf Stunden lang verhört