Die vor zwei Wochen angekündete Sonntagsausgabe der «Neuen Luzerner Zeitung» (NLZ) sucht ihre Nische im enger werdenden Markt der Zeitungen für den siebten Tag der Woche und befindet sich damit in einem heiklen Minenfeld. Hauptproblem ist dabei die «NZZ am Sonntag», die zur «Neuen Zürcher Zeitung gehört, die wiederum 62 Prozent an der Innerschweizer Regionalzeitung besitzt und die Neugründung als Konkurrenz empfinden muss. Trotzdem sei Erwin Bachmann von der LZ Medien Holding der Meinung, die neue Zeitung werde der NZZaS kaum ins Gehege kommen, «weil unsere 7. Ausgabe regional ausgerichtet ist und keine vollwertige Sonntagszeitung sein will», wie die «SonntagsZeitung» aus dem Zürcher Tamedia-Verlag schreibt.
Damit ist die Frage angesprochen, wo sich das neue NLZ-Produkt positionieren will. Eine «Schmalhans-Zeitung im Quadrat» wie die 7. Ausgabe der «Südostschweiz» werde es mit Sicherheit nicht geben, zitiert die SoZ einen ungenannten NLZ-Redaktor. Damit würde sich das Vorhaben konzeptionell der Zeitung «Sonntag» aus der Aargauer/Solothurner Mittelland-Zeitungs-Gruppe nähern, die seit Herbst 2007 erscheint und gerne mehr Partner an Bord nähme. Denkbar sei auch, dass das «St. Galler Tagblatt» auf seinen Entscheid gegen eine Sonntagsausgabe zurückkomme, spekuliert die SoZ, was eine weitere Allianz ergäbe, da die Ostschweizer ebenfalls zur NZZ-Gruppe gehören.
Vorerst aber sei bei der NZZ der Ärger gross, schreibt die SoZ. Die NZZ-Führung fühle sich von den Innerschweizern ausgetrickst, auch wenn NZZ-Finanzchef Alfred Hümmerich der Meinung sei, das Luzerner Vorhaben passe «voll und ganz in die Gruppenstrategie». - Siehe auch: «Neue Luzerner Zeitung» ebenfalls mit Sonntagsausgabe
Sonntag
10.02.2008