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Sonntag
16.09.2007

Schon auf den ersten Blick erinnert die neue Zeitung «Sonntag» der Mittelland-Zeitungen auffallend an die «SonntagsZeitung» aus dem Tamedia-Verlag. Farben, Struktur und ohnehin einige Mitarbeitende lassen «Sonntag» wie eine kleine Schwester des erfolgreichen Vorbilds erscheinen. Eine grosse kleine Schwester allerdings, mit professioneller Themenwahl und guten Beiträgen. Zu ärgerlich nur für die Badener Crew, dass die «SonntagsZeitung» den Namen des Mannes herausgefunden hatte, der die Leiche von Ylenia gefunden hatte und die «Sonntag»-Nachrichtenleute nicht.

Spannend zumindest für Insider ist anderseits die Geschichte über den früheren «20 Minuten»-Mitbegründer und heutigen Tamedia-Manager Rolf Bollmann, der erstmals öffentlich zugibt, dass er im Jahr 2006 im Auftrag des damaligen Jean-Frey-CEOs Filippo Leutenegger an einer «20 Minuten»-Konkurrenz gearbeitet hatte. Das wäre aus einem Tamedia-Produkt aus internen Rücksichten nie und nimmer zu erfahren gewesen. Gut auch die Meldung über «Blocher-TV» und das Interview mit Bundesrätin Doris Leuthard mit der knackigen Forderung nach erhöhten Löhnen. Eher enttäuschend hingegen die gross angekündete Kolumne von Silvia Blocher mit der abgedroschenen Attacke auf eine angebliche «Erziehungsverweigerung» von Eltern und Schule.

Mit anderen Worten: Eine Zeitung durchaus auf Augenhöhe der Konkurrenz aus Zürich, die bekanntlich auch nur mit Wasser kocht. «Ich weiss von meinen Geheimdiensten, dass die Redaktionen der anderen Sonntagsblätter vergangene Woche ziemlich nervös waren», sagte «Sonntag»-Chefredaktor Patrik Müller, «deshalb darf man sagen, dass wir dazu beitragen, die Qualität der gesamten Sonntagspresse zu heben.» - Siehe auch: Sonntagsprintmarkt: keine unbegrenzte Expansion möglich