Der Zufall will es, dass am Wochenende die Stellungnahmen von gleich zwei Organisationen zur sogenannten «Swissness»-Vorlage bekannt geworden sind. Sowohl die Interessengemeinschaft Swiss Made (IG Swiss Made, eine Organisation von mittleren und kleineren Uhrenunternehmen) als auch der Schweizer Tourismus-Verband (STV) heissen die grundsätzliche Zielsetzung gut, den Missbrauch des Qualitätslabels «Schweiz» stärker zu bekämpfen und damit das Image des Landes zu schützen.
Beide Organisationen bringen allerdings auch Vorbehalte an. So fordert der STV «flexible Ausnahmeregelungen, damit neu definierte Gesetzesartikel keine einschneidend-negativen Folgen für den Auftritt bereits erfolgreich am internationalen Markt agierende Schweizer Unternehmen haben». Und die IG Swiss Made hat sogar «ernsthafte Bedenken» zum vorgesehenen neuen Markenschutzgesetz. Es bringe «keine Qualitätsverbesserung, sondern würde den Wirtschafts- und Unternehmensstandort Schweiz schwächen».
Insbesondere wehren sich die in der IG Swiss Made zusammengeschlossenen Uhrenfabrikanten gegen die vorgeschlagene Erhöhung der im Inland anfallenden Herstellungskosten auf 60 Prozent. Dies sei willkürlich sowie international nicht durchsetzbar und würde überdies die Preise und Lieferzeiten «erheblich ansteigen lassen», heisst es in der Stellungnahme. Zur Verbesserung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen führe dies ohnehin nicht, was aber das wichtigste Kriterium sein müsste.
Samstag
29.03.2008