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Freitag
19.11.2004

Mel Karmazin, der in diesem Jahr ziemlich abrupt seinen Sessel als Präsident und CEO von Viacom nach einem Machtkampf mit Hauptaktionär Sumner M. Redstone räumen musste, heuert beim Pay-Radio-Konzern Sirius Satellite Radio als neuer CEO an. Damit holt Sirius nach der Verpflichtung von Moderator Howard Stern (ein 500-Mio.-Dollar-Engagement für fünf Jahre bei XM Satellite Radio) einen weiteren Mediencrack in die Chefetage, berichtete die «New York Times» am Freitag. Analysten werteten die Neuverpflichtung auch als ein Signal für dieses neue Medium, auf das die US-Medienaufsichtsbehörde FCC keinen Zugriff hat.

Sirius und XM gelten noch als kleien Fische im US-Medienteich. Sirius bedient derzeit 700 000 Abonnenten, die monatlich 12.95 Dollar für den Empfang verschiedener, zumeist werbefreier Sender bezahlen. XM zählt etwa viermal so viele Abonnenten wie Sirius, die sich das Hörvergnügen im Monat 9.95 Dollar kosten lassen. Zum Vergleich: Die werbefinanzierten Radiosender in den USA erreichen etwa 175 Millionen Hörerinnen und Hörer pro Tag. XM und Sirius versuchen nun mit der Verpflichtung reputierter Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Sport und Entertainment neue Hörer an ihre Sender zu binden. Nebst Stern steht Sirius laut der New Yorker Zeitung auch in Verhandlungen mit Eminem über einen eigenen Kanal für den Rapper.