Die Jahresrechnung 2006 der Mediengewerkschaft Comedia weist wegen der sinkenden Mitgliederzahlen erneut einen Verlust aus. Die Comedia zieht daher eine Fusion mit anderen Gewerkschaften in Betracht. Die Zentralkasse, der Hilfsfonds und der Kampffonds erleiden ein «Loch» von rund 750 000 Franken, wie es in der neuesten Ausgabe des «Comedia-Magazins» heisst. Ursache seien sinkende Mitgliederzahlen. Im Gründungsjahr der Mediengewerkschaft 1999 wurden noch 17 800 Mitglieder registriert. Heute sind es noch 14 300 Gewerkschafter.
Die Sektoren Presse und elektronische Medien, Buch und Medienhandel sowie Visuelle Kommunikation wachsen kontinuierlich. Sie vermochten aber den Schwund im Sektor Grafische Industrie und Verpackung nicht aufzufangen. Dort gingen die Mitgliederzahlen innert sieben Jahren um 4700 (30 Prozent) zurück. Der Zentralvorstand und die Geschäftsleitung sehen die politische und finanzielle Perspektive in der Fusion mit einer oder mehreren Gewerkschaften. Hinfällig geworden ist ein Zusammengehen mit der Transportgewerkschaft SEV und der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo), weil sich die SEV-Mitgliedschaft gegen eine Fusion aussprach.
Ein Zusammenschluss nur mit der GeKo sei keine Alternative, da die beiden Gewerkschaften allein die kritische Grösse nicht erreichten, hiess es weiter. Dennoch beantragt die Comedia-Spitze an ihrem Kongress vom 22. bis 23. Juni 2007 in Basel die Prüfung einer Fusion mit der Gewerkschaft Unia oder der GeKo bis 2009.
Sonntag
20.05.2007