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Mittwoch
13.04.2005

Der italienische Regierungschef Silvio Belusconi hat 17% der Aktien des Medienunternehmens Mediaset verkauft. Die von Berlusconi kontrollierte Gruppe Fininvest hat somit ihren Anteil an Mediaset von 51 auf 34% reduziert. Das Aktienpaket habe einen Wert von über 2,2 Mrd. Euro, berichtete die Zeitung «La Repubblica» am Mittwoch. Berlusconi habe die US-Grossbank JP Morgan mit dem Verkauf beauftragt. Der Erlös werde es Fininvest erlauben, seine gesamten Schulden zu tilgen, teilte das Unternehmen mit. Zudem bleibe eine bedeutende Summe für neue Investitionen.

«Fininvest ist es möglich, durch die Beibehaltung eines direkten oder indirekten Anteils von 34,3 Prozent Mediaset Stabilität zu bieten», liess Fininverst wissen. In Italien werden viele Grossunternehmen faktisch von einem Grossaktionär mit einer Beteiligung von etwa 30 Prozent kontrolliert. Berlusconi will mit diesem Schritt anscheinend die Kritik der Opposition entkräften, er sei durch den Besitz von privaten Fernsehsendern einem Interessenkonflikt ausgesetzt. Mediaset ist der grösste TV-Anbieter Italiens und kontrolliert drei landesweit ausgestrahlte TV-Kanäle. Mehr dazu: Silvio Berlusconi muss sich neuen Korruptionsermittlungen stellen