Die grosse Premiere mit Polit- und anderer Prominenz ist zwar erst am 12. Januar in Bern und der allgemeine Schweizer Kinostart am 21. Januar angesagt, doch in Luzern wurde bereits die musikalische Premiere gefeiert. Es geht um die Filmmusik zum Politdrama «Der grosse Kater» nach dem Buch von Thomas Hürlimann. Die schweizerisch-deutsche Koproduktion wartet mit einer bemerkenswerten Besetzung auf - mit Bruno Ganz als Bundesrat und Bundespräsident, mit Marie Bäumer, Walo Lüönd und Martin Rapold.
Rolf Breiner, Mitarbeiter des Klein Reports, war am Silvesterabend dabei, als im KKL das 21th Century Symphony Orchestra unter dem Taktstock von Ludwig Wicki aufspielte. Das spezielle Neujahrskonzert widmete sich der Filmmusik von Maurice Jarres «A Passage to India» über John Williams` «Star Wars»-Sound bis zu Patrick Kirsts «Der grosse Kater». Der Schweizer Komponist war persönlich anwesend und wurde vom begeisterten Publikum beklatscht.
Der Clou an dieser fulminanten Performance des Sinfonieorchesters war jedoch ein «komischer Kater», der amüsant durchs niveauvolle Silvesterkonzert leitete: TV-Moderator Stephan Klapproth zeigte sich als Polit-Kabarettist, der Ex-US-Präsident Bush ebenso ans Leder ging wie den Bundesräten, dem Jung Jetsetter Hirschmann oder Christoph Blocher. Mit feiner oder auch gröberer Ironie bot er einen Jahresrückblick der heiter-satirischen Art, der in der Interpretation des Randy Newman Liedes «It`s Lonley At The Top» gipfelte. Nur so kann man das alte Jahr ertragen und ablegen.
An Klapproth - und die Entdeckung ist nicht neu - ist ein hintergründig-pointierter Kabarettist verlorengegangen. Ein Giacobbo der gehobenen Polit-Art sozusagen.
Sonntag
03.01.2010