Aus Kuba kommen erste Signale, dass der neue Staatschef Raúl Castro in Sachen Medienfreiheit eine andere Linie fahren könnte als sein zurückgetretener und kranker Bruder Fidel. Als ersten diplomatischen Gast hat der fünf Jahre jüngere Castro-Bruder den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, die Nummer zwei des Vatikans, empfangen, der bereits vor dem Treffen sagte, die kubanischen Behörden hätten ihm eine grössere Medienfreiheit zugesichert.
Als Zeichen einer möglichen Lockerung der Restriktionen für die Medien veröffentlichte die staatliche Zeitung «Granma» am Dienstag erstmals eine Erklärung der römisch-katholischen Kirche auf Kuba zur Wahl Raúl Castros am Sonntag. Zudem wurde eine Pressekonferenz Bertones bis zum Schluss vom Staatsfernsehen ausgestrahlt. Bertone ist der engste Berater von Papst Benedikt XVI. Sein Besuch auf der Karibik-Insel soll an die historische Kuba-Reise des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. vor zehn Jahren erinnern.
Mittwoch
27.02.2008