Der deutsche Technologiekonzern Siemens gibt eine 51-Prozent-Mehrheit an seiner seit Längerem zum Verkauf stehenden Telefonanlagensparte SEN (Siemens Enterprise Communications) an den amerikanischen Finanzinvestor The Gores Group ab. Siemens und die US-Firma Gores gründen eine Gemeinschaftsfirma, in die Amerikaner ihre Töchter Enterasys und SER Solutions einbringen. Beide Partner geben der gemeinsamen Tochtergesellschaft noch eine Geldspritze von jeweils 175 Mio. Euro. Siemens werde SEN zudem schuldenfrei übergeben, was im laufenden Quartal einen «erheblichen finanziellen Einfluss» auf die Konzernbilanz haben werde, erklärte das Unternehmen.
Siemens-Finanzchef Joe Kaeser schloss nicht aus, dass der Verlust aus der Transaktion im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen könnte. Damit dürfte die Mitgift für die verlustreiche SEN den Siemens-Gewinn im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2007/08 neben den Kosten für den Jobabbau weiter schmälern. «Wir legen grossen Wert darauf, das Unternehmen finanziell so auszustatten, um auch unter widrigen Bedingungen Stabilität zu gewährleisten», sagte Kaeser. Er stellte in Aussicht, dass sich Siemens auf längere Sicht aus dem Joint Venture zurückziehen werde.
Dienstag
29.07.2008