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Sonntag
06.07.2008

Dem Münchner Elektrokonzern Siemens droht weiteres Ungemach. Der Insolvenzverwalter des bankrotten Mobilfunkunternehmens BenQ soll eine Klage gegen den früheren Mutterkonzern Siemens vorbereiten. Dies berichten die Tageszeitungen «Süddeutsche Zeitung» und «Welt» am Samstag. Eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager mochte auf Anfrage der Zeitungen weder dementieren noch bestätigen. Von Prager wisse man jedoch, dass er alle Ansprüche und Möglichkeiten prüfe.

Nach den Recherchen der beiden Tageszeitungen geht Prager davon aus, dass die Mobilsparte von Siemens bereits viel früher schon zahlungsunfähig war. «Ich bin nach eingehender Untersuchung sicher, dass BenQ Mobile mindestens schon am 1. Mai zahlungsunfähig war», sagte der Insolvenzverwalter der «Süddeutschen Zeitung». Hintergrund der geplanten Klage sind nach den Berichten offene Bewertungsfragen. Prager vermute, dass es beim Betriebsübergang von Siemens zu BenQ Bewertungsfehler gegeben habe.

Genaue Informationen werde Prager dem Gläubigerausschuss am kommenden Mittwoch vorstellen, heisst es im Bericht in der «Welt». Die Forderung gegenüber Siemens soll rund 100 Millionen Euro betragen, wie in einem früheren Insolvenzgutachten festgehalten wurde. - Siehe auch Siemens Personalvermittlung von BenQ-Mitarbeitenden positiv verlaufen