Beim deutschen Elektrokonzern Siemens zahlt sich der radikale Konzernumbau mit dem umstrittenen Verkauf des Handygeschäfts (BenQ) allmählich aus. Im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2005/06 hat das Unternehmen den Gewinn um 38 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro gesteigert. In fünf von elf Sparten verfehlte Siemens aber noch seine ehrgeizigen Renditeziele. Konzern-Chef Klaus Kleinfeld ist dennoch optimistisch, dass wie versprochen bis zum Frühjahr alle Sparten die Margenvorgaben von 4 bis 13 Prozent erfüllen. «Wir waren noch nie so stark aufgestellt wie jetzt, um dieses Ziel zu erreichen», sagte er am Donnerstag in München.
Der Gewinnsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr ist zum grossen Teil darauf zurückzuführen, dass die Verluste der Handysparte wegfielen. Doch auch die übrigen Bereiche machten Fortschritte. Das Ergebnis im fortgeführten Geschäft stieg um 12 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Das grösste Sorgenkind nach der Trennung von der Handysparte der IT-Dienstleister SBS, der den Verlust im Geschäftsjahr nur leicht auf 549 Mio. Euro verringern konnte. Der Umsatz verbesserte sich auf heutiger Konzernbasis um 16 Prozent auf 87,3 Mrd. Euro. Auch der Auftragseingang verbesserte sich um 15 Prozent auf 96,3 Mrd. Euro. Allerdings gingen die Bestellungen im vierten Quartal um 4 Prozent zurück.
Die Regionalgesellschaft Siemens Schweiz ist im gleichen Zeitraum deutlich langsamer gewachsen als der deutsche Siemens-Konzern. Der Umsatz des Technologieunternehmens stieg um lediglich 2 Prozent auf 1,658 Mrd. Franken. Der Auftragseingang stagnierte praktisch auf 1,977 (Vorjahr: 1,966) Mrd. Franken, wie Siemens Schweiz am Donnerstag mitteilte. Siemens Schweiz hatte im Vorjahr von einem Grossauftrag der Post über 298 Mio. Franken profitiert, im Berichtsjahr kam dafür eine Bestellung der SBB über 335 Mio. Franken herein, die die Lieferung von 25 Doppelstocktriebzügen für die S-Bahn in Zürich umfasst. Gewinnzahlen veröffentlicht die Regionalgesellschaft nicht.
Donnerstag
09.11.2006



