Am 17. April 1979 erschien sie zum ersten Mal und wird nun ein viertel Jahrhundert alt - doch die schlimmste Kinderkrankheit namens Geldmangel hat sie bis heute nicht ablegen können: Mit etwa 60 000 verkauften Exemplaren ist «die tageszeitung», die sich selbst als «links, respektlos, konzernunabhängig» beschreibt, noch immer nicht aus der Krise heraus. Die Zeitung, ein spätes Kind der 68er, war als «Gegenöffentlichkeit» zur bürgerlichen Presse gedacht und wurde von einer Gruppe rund um den späteren Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele ins Leben gerufen. 1978 nahm das linksalternative Projekt konkrete Formen an, mit Nullnummern wurde um Abonnenten geworben.
Lange Jahre profitierte die Zeitung von den Subventionen in West-Berlin.
Die «taz» wurde immer stark beachtet, wenn auch nicht viel gelesen. «Sie ist ja so schön anders, dass man sie als Konkurrenz nicht recht ernst zu nehmen braucht, aber doch gern die eine oder andere Idee daraus klaut», schrieb die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» einmal. Bascha Mikas, derzeitiger Chefredaktor, grösster Wunsch wäre es, den Mitarbeitern - die immer noch schlecht verdienen, auch wenn der Einheitslohn längst abgeschafft ist - anständige Gehälter zu zahlen. Aber dann wäre die «taz» laut Mika nach drei Monaten pleite.
Montag
12.04.2004