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Mittwoch
09.03.2005

Die italienische Journalistin Giuliana Sgrena will als Zivilklägerin in einem Verfahren um den Tod des Geheimdienstmitarbeiters Nicola Calipari teilnehmen. Sgrena war am Freitag nach einer einmonatigen Geiselhaft in Bagdad befreit worden. Calipari war bei dem Beschuss seines Autos auf dem Weg zum Bagdader Flughafen getötet worden. Sgrena, die sich mit einem weiteren Geheimdienstbeamten im selben Auto befand, wurde an der Schulter verletzt.

«Giuliana hat einen Rechtsanwalt beauftragt, sie als Zivilklägerin zu vertreten», sagte Gabriele Polo, Chefredaktor der prokommunistischen Tageszeitung «Il Manifesto», für die Sgrena arbeitet. Polo besuchte die Reporterin im römischen Militärspital Celio, in dem sich Sgrena seit ihrer Rückkehr nach Rom am Samstag befindet. Laut Polo muss Sgrena wegen ihrer Schulterverletzung am kommenden Montag operiert werden.

Die Staatsanwaltschaft in Rom ermittelt im Fall Calipari wegen Totschlags. Die Hintergründe des Beschusses durch US-Soldaten sind weiterhin unklar. Eine US-Kommission, an der sich auch italienische Experten beteiligen werden, soll die Ursachen von Caliparis Tod ermitteln. «Die US-Behörden hatten bisher noch nie Vertreter eines anderen Landes in ihre Untersuchungskommissionen zugelassen. Dies ist wichtig und beweist, dass die Amerikaner in Schwierigkeiten sind», kommentierte Polo.