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Freitag
27.02.2004

Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) ist gegen die Einführung der Alkoholwerbung in privaten Radio- und Fernsehstationen. Das Rauschtrinken unter Jugendlichen habe in Besorgnis erregendem Masse zugenommen und der Bierkonsum sei bei den Knaben massiv gestiegen, schreibt die SFA am Freitag. Diese problematischen Tendenzen würden durch die zusätzliche Werbung noch verstärkt. Werbeverbote für Alkohol in Radio und Fernsehen seien deshalb ein nicht verhandelbares Gebot des Jugend- und Gesundheitsschutzes und dürfen nicht gesetzlich ausgehöhlt werden.

Hintergrund der Forderung ist die am 2. März beginnende Nationalratsdebatte über die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG). Gemäss revidiertem Gesetz soll die Werbung für Bier und Wein in den privaten elektronischen Medien künftig erlaubt sein. Eine repräsentative Schülerstudie der SFA zeige, dass das Rauschtrinken bei den 15- und 16-Jährigen in den letzten Jahren klar zugenommen habe. Bei den Knaben im Alter von 15 und 16 Jahren ist zudem der Bierkonsum in den letzten vier Jahren um mehr als 10% gestiegen.« Dass Werbung das Konsumverhalten beeinflusst, ist durch zahlreiche Studien belegt», meint die SFA in ihrer Medienmitteilung. Jugendliche seien auf der Suche nach ihrer Identität und deshalb für attraktive Lifestyle-Werbung besonders empfänglich, die mit dem positiven Image des Trinkens arbeite.