Das Schweizer Fernsehen (SF) dreht einen Dokumentarfilm über den Niedergang der Swissair. Er soll eine neue Sicht des Groundings zeigen und Interviews mit Beteiligten wie etwa UBS-Präsident Marcel Ospel enthalten. Als Ausstrahlungstermin ist der 2. Oktober 2006, der fünfte Jahrestag des Groundings, vorgesehen, wie SF-Sprecher Urs Durrer einen Bericht der «NZZ am Sonntag» bestätigte. Der Titel des Films, der unter der Leitung von Dok-Redaktionsleiter Otto C. Honegger realisiert wird, steht noch nicht fest.
Anders als im erfolgreich angelaufenen Kinofilm «Grounding» des Regisseurs Michael Steiner würden im Fernsehfilm nicht nur die letzten Tage der Airline beleuchtet, sondern die letzten Jahre. Es gehe nicht nur ums Grounding, sondern um den Niedergang der Swissair überhaupt, sagte Durrer weiter. Das Schweizer Fernsehen werde das Thema nach journalistischen Kriterien aufbereiten. Entsprechend sollen die Hauptbeteiligten angemessen zu Wort kommen. Vorgesehene Protagonisten sind unter anderem Marcel Ospel, Mario Corti, Andre Dosé und Moritz Suter. Laut Durrer würden sie in der nächsten Zeit für Interviews angefragt.
UBS-Präsident Ospel erklärte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag», dass er sich im Kinofilm «Grounding» nicht wiedererkannt habe. Zudem suggeriere der Film irgendeine Schuld der UBS. «Daran ist kein bisschen Wahrheit», sagte Ospel. «Das ist schlicht grundfalsch.» SF-Sprecher Durrer verneint, dass sich das Fernsehen auf Druck von aussen zur Realisierung des Dok-Films entschieden habe. Es geschehe häufig, dass SF an Jahrestagen spezielle Ereignisse aufarbeite. Siehe auch: UBS spürt keinen Schaden wegen «Grounding»
Sonntag
19.02.2006