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Donnerstag
13.10.2011

Auf dem deutschsprachigen Fernsehkanal SF info können künftig auch Sendungen aus der französisch- und der italienischsprachigen Schweiz gesendet werden. Der Bundesrat hat der SRG die Erlaubnis dazu erteilt und die Konzession entsprechend angepasst. Damit soll der Austausch unter den Sprachregionen in der Schweiz weiter gefördert werden, heisst es in der Mitteilung des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom).

Die SRG durfte bisher auf SF info nur Sendungen zeigen, die zuvor auf SF 1 oder SF 2 ausgestrahlt worden waren. Diese Einschränkung wird per 1. November 2011 gelockert. SF info wird künftig auch TV-Sendungen von Radio Télévision Suisse (RTS) und Radiotelevisione Svizzera (RSI) übernehmen können. Es ist vorgesehen, diese Sendungen für das deutschsprachige Publikum zu untertiteln.

Diese Lockerung entspreche einer Bestimmung des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG), die von der SRG die Förderung des kulturellen und gesellschaftlichen Austausches zwischen den Sprachregionen der Schweiz verlangt, begründet das Bakom die Lockerung der Praxis. Bundesrat und Parlament haben die SRG in letzter Zeit aufgefordert, diesen Austausch zu verstärken. Der Bundesrat wird bis Ende 2012 über die erzielten Fortschritte berichten, wie Ständerat Theo Maissen in einer Motion verlangt hat.

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass mit der angekündigten Übernahme von TV-Sendungen aus den anderen Sprachregionen ein Schritt in die richtige Richtung getan wird, dass aber seitens der SRG weitere Massnahmen zur Förderung der gegenseitigen Verständigung nötig sind.

«Die SRG SSR nimmt den Entscheid mit Freude zur Kenntnis», sagte SRG-Mediensprecher Daniel Steiner gegenüber dem Klein Report. Mit dieser Konzessionsänderung werde die Möglichkeit, den Austausch unter den Sprachregionen zu fördern, erweitert - «was auch ein spezielles Anliegen von Generaldirektor Roger de Weck ist.»

Aufgrund der neuen Rahmenbedingungen für SF info werde das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) die Programmierung des dritten Kanals nun erneuern. Welche Neuprogrammierungen ab wann umgesetzt werden, sei noch nicht definitiv fixiert. Auch den Anteil der nicht-deutschen Sendungen auf SF info wollte Steiner nicht verraten.

Zur Vorgabe des Bakom, dass die SRG den Austausch zwischen den Sprachregionen noch mehr fördern solle, meinte Steiner: «Die SRG-Programme setzen seit einiger Zeit bereits verstärkt auf Kooperation unter den Regionen und entwickeln ihre Programme ständig weiter. So wurden in den vergangenen zwei Jahren verschiedene neue Sendungen und Themenwochen in den Programmen aufgenommen, die den Austausch unter den Regionen fördern.» Als Beispiel nennt Steiner die trimediale Themenwochen «Treffpunkt Bundesplatz» oder auf DRS 3 «Chez les Welsch»; auf DRS 1 werde mit «Romandie/Tessin aktuell»/«Regional - Diagonal» und auf DRS 4 News mit «Die Woche im Tessin und in der Romandie» jeweils am Wochenende ein ähnliches Format ausgestrahlt. 

«Es sind weitere Sendungen und Formate geplant, welche in den kommenden Jahren den Austausch unter den Sprachregionen fördern werden», so Steiner weiter. So zum Beispiel im Herbst 2013 der Themenmonat «Die Schweizer»; ein nationaler Programmschwerpunkt zur Schweizer Geschichte mit vier Filmen, begleitenden Sendungen und Inhalten in sämtlichen SRG-Medien.