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Dienstag
06.07.2004

Nach dem Ausstieg von SF DRS aus dem «Musikantenstadl» arbeitet das Schweizer Fernsehen an einer moderneren Musiksendung - nicht nur mit Volkstümlichem. Ausgestrahlt werden soll die bunte Show ab nächstem Frühling live aus dem Kursaal Interlaken. Dies berichtet die TV-Zeitschrift «TR7» in ihrer aktuellen Ausgabe.

Die Plattenbranche der volkstümlichen Szene, die markante Einbussen zu verzeichnen hat, hofft nun, dass eine Sängerin wie Rahel Tarelli, Marianne Cathomen oder Paloma Würth die Sendung moderieren könnten. Doch gemäss Recherchen von «TR7» haben sie alle keine Chance. Redaktionsleiterin Pia Schellenberg sucht ein überraschendes Moderationstalent - allenfalls mit Comedy-Flair. Sehr gute Karten hat der aufgeweckte Viva-Moderator und «Eiger Mönch & Kunz»-Aussenreporter Marco Fritsche (28). SF DRS will auch Mitglieder der Gesangstruppe Bagatello für die Moderation testen. Wunschkandidaten sind ausserdem René Rindlisbacher (41, «Top of Switzerland») oder Komiker Marco Rima (43).

Zum SF-DRS-Ausstieg aus dem «Muskantenstadl» liefert der 65-jährige Österreicher Karl Moik, der die Sendung seit über 20 Jahren moderiert, in der selben «TR7»-Ausgabe Bitterkeit nach: Er sei «enttäuscht über SF DRS», zitiert ihn das Heft. Vor allem die Vorgehensweise, wie das Schweizer Fernsehen aus der Ko-Produktion ausgestiegen ist, kritisiert er: «Ich konnte mich nicht wehren. Man entschied aus der Ferne. Man hat nicht mal mit mir geredet.» Moik weist Vorwürfe zurück, er habe zu wenig Schweizer Sängerinnen und Sänger auftreten lassen. «Das Schweizer Fernsehen hat uns nur ganz selten Künstler angeboten. Wir haben auf Vorschläge gewartet. Wenn wir nicht selber nach Schweizer Interpreten gesucht hätten, wären vermutlich überhaupt keine mehr in der Sendung vorgekommen.»

Moik weiter zu «TR7»: «Wenn die Verantwortlichen des Schweizer Fernsehens der Meinung sind, etwas Besseres realisieren zu können, dann soll man sie machen lassen. Ich werde nie Ratschläge erteilen. Möglich, dass der Stadl für manche in der Schweiz zu altertümlich ist oder ich selber zu alt bin - das weiss ich nicht.»