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Donnerstag
04.08.2011

Der Publikumsrat der SRG will vom Schweizer Fernsehen (SF) wissen, weshalb es in der Samstagabend-Show «SF bi de Lüt» die Zuschauer hinters Licht führt. Dies bestätigte die Aargauer Publikumsrätin Susanne Hasler gegenüber TeleZüri. Hasler ist im SRG-Aufsichtsorgan zuständig für die Abteilung Unterhaltung.

Hasler stört sich daran, dass SF den Zuschauern vorgaukelt, die in der Sendung auftretenden Musiktalente würden auf der Strasse per Zufall entdeckt. Recherchen haben nun aber ergeben, dass SF die Musiktalente zuvor kontaktiert und mit ihnen ein Treffen vereinbart, wie es in einer Mitteilung von Tele Züri vom Mittwoch heisst. Hasler: «Das ist höchst unschön. Auch ich fiel herein, obwohl ich mich noch gefragt habe, wie es möglich ist, in einer Strassenumfrage auf solch talentierte Leute zu treffen.»

Das Schweizer Fernsehen bestätigt gegenüber TeleZüri, dass die angeblich zufällig angetroffenen Musiktalente in sämtlichen vier bisherigen Sendungen (Lenzburg, Thun, Altdorf und Winterthur) im Voraus kontaktiert wurden.

Gegenüber dem Klein Report erläuterte Tom Schmidlin, Bereichsleiter Volkskultur bei SRF,  das genaue Vorgehen: «Die Suche nach Talenten geschieht auf zwei Ebenen: Dani Häusler sucht an einem bestimmten Tag im Sendeort spontan nach guten Stimmen. Da wir nicht davon ausgehen können, immer das Glück zu haben, eine solche gute Stimme zu finden, sammeln wir im Vorfeld auch Hinweise aus dem Ort. Diesen Hinweisen gehen wir nach und fordern die talentierten Menschen auf, sich am erwähnten Tag ebenfalls in der Altstadt aufzuhalten.» Dies als Absicherung, falls man spontan kein Talent ausfindig machen könne. «Unser primäres Ziel ist aber, auf der Strasse ein Talent aus dem Ort zu entdecken», so Schmidlin weiter.

Es sei nie die Absicht gewesen, die Zuschauer zu verschaukeln. «Wichtig ist in erster Linie, dass wir ein unentdecktes Talent aus dem Ort finden, welches Lust hat, in der Livesendung aufzutreten.» Dabei ist es für Schmidlin «nicht relevant, ob wir dieses Talent spontan oder aufgrund von Hinweisen entdecken». Ihnen sei wichtig, zu zeigen, dass es in jedem Schweizer Ort unentdeckte Talente gebe.

Man habe nun aber erkannt, dass es für die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht vollständig nachvollziehbar sei, wie die Stimme gefunden wurde. «In den kommenden Sendungen wird Nik Hartmann darum die Vorgehensweise dazu in seiner Moderation erläutern», so Schmidlin gegenüber dem Klein Report.