Das bundesrätliche Veto zu Ausland-Akquisitionen der Swisscom hat immer neue und seltsame Folgen. So hat Bundesrat Moritz Leuenberger in den Medien gesagt, es sei durchaus möglich, eine Kompromisslösung zu finden, wonach die Swisscom «kleinere» Engagements im Ausland eingehen könne. Es gehe darum, die neuen Auslandrichtlinien zusammen mit der Swisscom-Führung genauer zu definieren, sagte Leuenberger unter anderem am Fernsehen. Derweil drehte Bundesrat Christoph Blocher die Schraube noch weiter zu und drohte Swissom-Chef Jens Alder und dem Verwaltungsrat damit, sie bei Nichtbeachten der Regierungsanordnung zu entlassen und vor Gericht zu ziehen.
Der Zürcher «Tages-Anzeiger» berichtete am Donnerstag, er habe den genauen Wortlaut des bundesrätlichen Entscheids. Darin heisse es: «Der Bundesrat weist in seiner Funktion als Mehrheitsaktionär die Swisscom an, auf eine Investition bei einer ausländischen Telekommunikationsunternehmung zu verzichten. Im Falle einer Nichtbeachtung dieser Anweisung ist eine Verantwortlichkeitsklage gegen die Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung in Aussicht zu stellen.» - Mehr dazu: Ständerat setzt dringliche Debatte zur Swisscom an und Swisscom informiert «frühestens nächste Woche»
Donnerstag
01.12.2005