Sowohl die französische Radiogruppe NRJ als auch das Zürcher Verlagshaus Tamedia haben laut einem Hintergrundsbericht der Nachrichtenagentur SDA ein Auge auf den Berner Lokalsender BE1 geworfen. Und die SDA glaubt auch bereits zu wissen, dass NRJ das Rennen machen wird, weil es die Wettbewerbskommission (Weko) nicht zulassen werde, dass sich Tamedia (Radio 24 und Basilisk sowie 49% der «Berner Zeitung») auch noch BE1 unter den Nagel reisse, nachdem Radio 24 bereits mit Extra Bern kooperiert. Zur Erinnerung: Als Tamedia mit Radio 24 den erfolgreichsten Schweizer Privatsender einsackte, musste sie auf Geheiss der Weko die Rapperswiler Station Radio Zürisee abgeben.
Sollte die NRJ-Gruppe mit BE1 erfolgreich sein, hätte sie neben dem ehemaligen Hitradio Z und Basel One bereits den dritten Sender. Zudem zitiert der SDA-Hintergrundsbericht Ueli Custer von der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM), wonach NRJ gute Chancen habe, sich auch an den Innerschweizer Radios Pilatus und Sunshine beteiligen zu können. Und bei einer Zusammenarbeit mit der NZZ-Gruppe wäre via das St. Galler Radio Aktuell endgültig der Weg frei zum Deutschschweizer Radionetz. Umgekehrt vermutet Günter Heuberger, Präsident des Verbandes Schweizer Privatradios, NRJ werde sich aus der Schweiz zurückziehen, falls der Einstieg bei BE1 nicht gelinge. - Mehr dazu: BE1: Kaufinteressenten stehen Schlange
Samstag
07.08.2004