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Dienstag
08.04.2008

In der Endphase des italienischen Wahlkampfs fühlt sich der Mitte-Links-Kandidat Walter Veltroni im Duell gegen Oppositionschef Silvio Berlusconi benachteiligt. Veltroni verlangt mehr Ausgewogenheit in der Berichterstattung im Fernsehen. In einer Pressemitteilung protestierte Veltronis Demokratische Partei (PD) am Dienstag vor allem gegen das von RAI 1 gesendete Polit-Programm «Porta a Porta».

Den Protest löste die Ankündigung der RAI aus, dass Berlusconi als letzter Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten am Freitag an der Show «Porta a Porta» teilnehmen werde. Somit würde Berlusconi de facto die Wahlkampagne im Fernsehen abschliessen, was ihn gegenüber seinen Rivalen begünstigen würde, protestierte die PD. Die RAI wies den Vorwurf entschieden zurück. Die Reihenfolge der Auftritte sei vor einem Notar und auf vollkommen transparente Weise ausgelost worden.

Auch die Kommunikationsbehörde in Rom, die über die italienische Medienwelt wacht, warnte kürzlich, dass Berlusconi in diesen letzten Wahlkampfwochen im Fernsehen zu häufig aufgetreten sei, was dem Prinzip der Gleichberechtigung beim TV-Zugang der Politik, widerspreche. Die Behörde hatte kürzlich an alle öffentlich-rechtlichen und privaten Fernseh-Anstalten appelliert, für mehr Ausgewogenheit in der Wahlberichterstattung und beim Zugang der Kandidaten zum Fernsehen zu sorgen.