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Dienstag
06.03.2007

Am kommenden Wochenende haben es die Stimmberechtigten der Zürcher Flughafen-Gemeinde Opfikon-Glattbrugg in der Hand, welche Zeitung sie für die kommenden vier Jahre zum amtlichen Publikationsorgan machen wollen. Es geht um ein jährliches Budget von 250 000 bis 300 000 Franken, gleichzeitig aber auch um eine weitere Etappe in einem mehrjährigen Seilziehen zwischen den Behörden und dem Besitzer des «Stadt-Anzeigers», der die amtlichen Anzeigen bisher veröffentlichen durfte. Ob der Streit endgültig entschieden wird, ist ungewiss, da «Stadt-Anzeiger»-Verleger Theophil Maag gegenüber dem Klein Report bereits angekündet hat, das Thema «juristisch weiterziehen» zu wollen, falls das Ergebnis an der Urne nicht nach seinem Gusto ausfallen sollte.

Der «Stadt-Anzeiger» ist seit bereits über 40 Jahren Amtsblatt der Vorortsgemeinde und könnte es wohl auch weiterhin sein, wenn sich Verleger Theophil Maag nicht verschiedentlich mit den Behörden angelegt hätte - beispielsweise mit seinem Einsatz für einen Kinderspielplatz und gegen einen «Stadtplatz» mit Parkgarage. Auch beim Kauf von Computern gingen die Behörden nicht so vor, wie es Maag für richtig gehalten hätte, was die «Stadt-Anzeiger»-Leserschaft dann auch haarklein erfuhr. «Er spielt seine Macht in der Zeitung gegen uns aus», sagte Stadtpräsident Walter Fehr unumwunden gegenüber dem Klein Report. Da kam den Behörden eine Bestimmung der kantonalen Submissionsverordnung gerade recht, die eine öffentliche Ausschreibung von Ausgaben über einer gewissen Limite verlangt.

Nach mehrjährigem Gezerre kommt die Frage jetzt zur Abstimmung, ob der «Zürcher Unterländer» für vier Jahre neues Amtsblatt werden solle. «Wir haben 2258 beglaubigte Abonnenten in der Gemeinde», spielt Theophil Maag seine stärkste Karte aus, «der Unterländer hat nur 468.» Doch Gemeindepräsident Fehr hält dagegen: «Der `Unterländer` erreicht jeden Donnerstag mit einer Grossauflage 7100 Haushaltungen, und dann sind die amtlichen Anzeigen in seinem Sonderbund drin, wogegen der `Stadt-Anzeiger` nur einmal im Monat eine Grossauflage bringt.» Jetzt haben die Stimmberechtigten das Wort.