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Dienstag
22.05.2012

Die South East Europe Media Organisation (Seemo) ist besorgt, weil vergangene Woche zwei Journalisten nur knapp den Angriffen von protestierenden Serben in Kosovo entgangen sind. Musa Mustafa von der Zeitung «Koha Ditore» aus Pristina und Alidin Damati von der Agentur «Kosovapress» werfen der Polizei und den internationalen Streitkräften Kfor vor, zu Beginn zurückhaltend auf die Bedrohung reagiert zu haben.

Gemäss «Kosovapress» hat es sich bei den Protestierenden um eine Gruppe serbischer Extremisten gehandelt. Diese waren in Mitrovica im Norden von Kosovo auf die Strasse gegangen, weil ein serbischer Bürger von der kosovarischen Polizei festgenommen wurde. Er wird verdächtigt, einen Checkpoint beschädigt zu haben.

Oliver Vujovic, der Generalsekretär der Organisation mit Sitz in Wien, fordert die Behörden nun auf, Untersuchungen in diesem Fall einzuleiten. «Journalisten sollten ihrer Arbeit ungehindert nachgehen können und ich halte die Polizei und die Kfor dazu an, dies zu ermöglichen», so Vujovic. Auch die Association of Mitrovica Journalists (AMJ) hat die Übergriffe verurteilt.

Die Seemo, Teil des International Press Institute (IPI), vergab am Wochenende zudem den Seemo-Menschrechts-Fotoaward an den serbischen Journalisten Igor Pavicevic für das Bild «Ručak na barikadi» (Mittagessen bei den Barrikaden).