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Mittwoch
28.06.2006

Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) hat im Jahr 2005 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 1,668 Mio. Franken, verglichen mit einem Verlust von 1,004 Mio. Franken im Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte mehr als verdoppelt werden: auf 2,279 Mio. Franken nach 1,105 Mio. Franken im Vorjahr. Das gab die SDA-Gruppe am Mittwoch aus Anlass ihrer Generalversammlung in Bern bekannt.

Zum Konzerngewinn trugen massgeblich ausserordentliche Erträge bei - aus der Auflösung von Arbeitgeber-Beitragsreserven bei der Sportinformation Si AG und dem Verkauf eines Teils der Beteiligung an der AG für Wirtschaftspublikationen (AWP). Die SDA-Gruppe hält heute noch 35% an AWP. Das positive Ergebnis ist zu einem guten Teil auch Sparmassnahmen zu verdanken - vor allem im Stammhaus, also bei der Nachrichtenagentur SDA, und in geringerem Umfang auch bei den Beteiligungen. Rund die Hälfte der für den Zeitraum von 2004 bis 2008 geplanten Einsparungen von 10% konnte bereits realisiert werden, wie Verwaltungsratspräsident Hans Heinrich Coninx (Tamedia) im Geschäftsbericht festhält.

Für 2006 zeigt sich die SDA-Gruppe verhalten optimistisch. Zwar konnten in der Westschweiz zwei neue grosse Gratiszeitungen als Kunden gewonnen werden. Das trägt zu einer besseren Finanzierung des französischen Basisdienstes bei. Andererseits verlor die SDA mit «Blick» und «SonntagsBlick» zwei grosse Kunden, was die Ertragsaussichten merklich trübt. Da jedoch alle Beteiligungsgesellschaften positive Budgets aufweisen, ist auch 2006 mit einem positiven Konzernergebnis zu rechnen. Das Niveau von 2005 wird aber nicht mehr erreicht, wie Markus Schwab, Vorsitzender der Geschäftsleitung, betont. An der Generalversammlung wurde der Abschluss 2005 genehmigt, und den Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung wurde Entlastung gewährt. Die Generalversammlung wählte zudem Matthias Saxer, Leiter der Inland-Redaktion der «Neuen Zürcher Zeitung» in den Verwaltungsrat. Der 58-Jährige ersetzt Martin Breitenstein, der vor kurzem von «NZZ Online» zum Nachrichtenmagazin «Facts» wechselte. Siehe auch: SDA-Finanzer wird Geschäftsleitungs-Vorsitzender