Die Schweizerische Depeschenagentur AG hat ihren Konzerngewinn im vergangenen Jahr praktisch verdoppelt. Unter dem Strich verdiente die SDA-Gruppe 2,06 Mio. Franken. Der Umsatz nahm um 2 Prozent auf 36,95 Mio. Fr. zu. Das Stammhaus, also die Nachrichtenagentur SDA, verbuchte einen Jahresgewinn von 1,54 Mio. Franken, wie dem am Mittwoch aus Anlass der Generalversammlung publizierten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Die Nachrichtenagentur SDA mit ihren 180 Journalistinnen und Journalisten erwirtschaftete einen Betriebsertrag von 27,780 Mio. Franken. Das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wichtig für die SDA war es im vergangenen Jahr, den Grossverlag Ringier mit der Boulevardzeitung «Blick» als Kunden zurückzugewinnen, nachdem das Verlagshaus 2005 abgesprungen war. Entscheidend für die Rückkehr Ringiers war die Einführung eines Konzernpauschalvertrags, schreibt die SDA in ihrer Mitteilung vom Mittwoch. Dieser Vertrag sei «ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Weiterentwicklung des Geschäfts mit Grosskunden», schreibt Verwaltungsratspräsident Hans Heinrich Coninx im Geschäftsbericht. Der SDA erlaube dieses Modell eine längerfristige Planung. Während die SDA 2007 den Vertrag mit der Bundeskanzlei für drei Jahre erneuern konnte, kündigten die «Mittelland Zeitung» und die «Neue Luzerner Zeitung» ihren Vertrag mit der Agentur.
Mit der Übernahme eines 40-Prozent-Anteils an der Bildagentur Keystone konnte die SDA-Gruppe eine wesentliche Lücke in ihrer Angebotspalette schliessen. Dank des gemeinsamen Vorgehens mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA, die 60 Prozent an Keystone übernimmt, blieben die finanziellen Risiken für die SDA tragbar, wie Coninx schreibt.
Der frühere Verlegerverbands-Präsident und Verwaltungsratspräsident der Tamedia, Coninx, wurde an der Generalversammlung am Mittwoch in Bern als Verwaltungsratspräsident bestätigt. Auch die übrigen Verwaltungsräte wurden für eine weitere Amtsdauer gewählt. Die Aktionäre stimmten überdies einer Änderung der Statuten zu, wonach der Verwaltungsrat neu für die Dauer von einem Jahr gewählt wird. Gleichzeitig fällt die bisherige Amtszeitbeschränkung weg. Schliesslich wurde die bisher gültige Beteiligungsgrenze eines Aktionärs von 10 Prozent des gesamten Kapitals auf 20 Prozent erhöht.
Mittwoch
25.06.2008