Das waren noch Zeiten, als Kino aus einem Saal bestand, in dem ein Film vorgeführt wurde. Die Kino-Vermarkterin Cinecom machte an der Screen-up vom Dienstag in Zürich kein Geheimnis daraus, dass für sie «Event-Kino» der Trend der Zukunft ist. Kino-Verkaufsleiter Daniel Pauletto verglich das Kino der Zukunft mit dem Berner Stade de Suisse, wo zwar auch Fussball gespielt, aber auch eingekauft, gegessen, getrunken und noch viel mehr gemacht wird. Von einem «Rundum-glücklich-Päckli»-sprach Matthias Luchsinger in diesem Zusammenhang. Um die Event-Kinos nach dem Vorbild des Zürcher Cinemax besser zu vermarkten, hat die Cinecom zwei Werbespot-Pools geschaffen: Der Key-Agglo-Pool ist für urbane Gebilde ab 100 000 Einwohnern und der Agglo-Pool für kleinere Ortschaften ab 38 000 Einwohner.
Ihren Glauben an das Kino als Vermarktungsplatz dokumentierte die Cinecom weiter mit der Ankündigung, die im Juli gestartete Digitalisierung (heute 286 Kinoleinwände in der Schweiz) bis Mitte des nächsten Jahres auf 380 Säle weiterzutreiben. Markus Britschgi von der Luzerner Blue Eyes Marketing steuerte eine Studie über die «Mobile Generation» bei, die helfen soll, Kino noch besser zu vermarkten: Anhand bestimmter Film-Genres (Family, Romance, Action, Kids, Dokumentary, usw.) lassen sich Werbespots viel gezielter auf das jeweilige Publikum hinplatzieren. Interessant in diesem Zusammenhang die Aussage von Britschgi: «Frauen begleiten ihre Männer durchaus in einen Action-Film, aber umgekehrt funktionierts mit den Männern in den Romance-Streifen sehr viel weniger.»
Dienstag
25.10.2005