Über wachsende Schwierigkeiten ihrer Berichterstatter in der iranischen Hauptstadt Teheran haben am Donnerstag verschiedene Medien berichtet. Nachdem ein Ausgangsverbot für ausländische Medien diese daran hindern soll, über Demonstrationen von Regierungsgegnern auf den Strassen der Millionenmetropole zu berichten, berichtete der britische «Guardian», die Behörden seien mittlerweile mit speziellen Störsendern daran, das TV-Signal des internationalen BBC-Nachrichtendienstes zu sabotieren. Betroffen seien vor allem der BBC-World-News-Service sowie mehrere persische Fernsehsender. «Was wir hier erleben hat schon eine starke Ähnlichkeit mit elektronischer Kriegsführung», wird ein Senior Corporation Insider des TV-Senders zitiert.
Viele Augenzeugen nehmen Demonstrationen und Ausschreitungen mit ihren Handykameras auf und stellen sie ins Internet. Besonders das Videoportal Youtube entwickelt sich zu einem Kanal für den digitalen Protest. «Über die genaue Herkunft der Clips kann indes nur spekuliert werden - viele Nutzer ziehen es aus Angst vor Repressalien vor, anonym zu bleiben» schreibt die «Financial Times Deutschland». Die linksliberale Tageszeitung «Gazeta Wyborcza» bewertet die Unruhen im Iran nach den Wahlen und kommentiert das Verhalten des bisherigen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kritisch: «Die Anwendung von Gewalt nimmt der Islamischen Republik letztlich die Legitimation.»
Donnerstag
18.06.2009