Obschon in Teilen der ehemaligen DDR (Region Halle/Leipzig, Erfurt/Weimar und Mecklenburg-Vorpommern) und in Niedersachsen in wenigen Tagen das digitale Antennenfernsehen startet, bedeutet dies noch nicht den Durchbruch für DVB-T (terrestrisches Digital-Video-Broadcast). Nur sieben oder acht öffentlich-rechtliche Sender senden digital, da den Privaten diese Art der Verbreitung «schlicht zu teuer» ist, wie die Springer-Zeitung «Die Welt» am Montag berichtete. RTL, Sat.1 und Co. würden deshalb «über einen Rückzug aus der terrestrischen Digitaltechnik» nachdenken, schreibt das Blatt.
Als Grund für die Rückzugsgedanken der Privatsender nennt «die Welt» ein Subventionsverbot der EU-Kommission. Diese hatte kürzlich entschieden, die Berliner DVB-T-Subventionen seien unzulässig, da sie nicht «technologieneutral» seien und deshalb Kabel- und Satellitenanbieter benachteiligen würden. Die Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 sowie einige weitere Privatsender hatten bisher von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg Zuschüsse in der Höhe von zwei Millionen Euro erhalten, um den Umstieg von der analogen auf die digitale Antennenverbreitung auszugleichen - Zahlungen, die jetzt rechtlich in der Luft hängen. Die betroffenen Sender überlegen sich jetzt, ob sie den Entscheid an die Gerichte weiterziehen sollen, obschon niemand an den Erfolg einer solchen Klage glauben mag. - Mehr dazu: SRG verschiebt DVB-T-Start erneut
Montag
28.11.2005