Die Schweizerische Lauterkeitskommission hat am Montag ihren Jahresbericht für das Jahr 2008 veröffentlicht. Dazu erklärt das Gremium, im abgelaufenen Jahr seien «zwei Tendenzen erkennbar» gewesen: Der Tatbestand der Irreführung habe signifikant zugenommen, und die Beschwerden im Bereich des Direktmailings seien prozentual erneut zurückgegangen. 2008 sind insgesamt 311 Beschwerden bei der Kommission eingegangen, das sind rund 25 mehr als im Vorjahr.
Die vier am häufigsten zu behandelnden Tatbestände (Irreführung, aggressive Verkaufsmethoden, Sexismus und Gewinnspiele) standen auch 2008 wieder an der Spitze der Statistik. Dabei habe die Irreführung mit 27,9 Prozent aller Beschwerden die aggressive Verkaufsmethode mit 19 Prozent überholt. Sexismus-Beschwerden seien leicht zurückgegangen auf 13,5 Prozent, und bei den Gewinnspielen sei zum zweiten Mal ein Rückgang auf 10,9 Prozent registriert worden.
Lange Jahre hatte gemäss der Lauterkeitskommission das Direktmailing mit grossem Abstand an der Spitze derjenigen Medien gestanden, gegen die am meisten Beschwerden eingingen. Im Jahre 2002 beispielsweise fielen 66,9 Prozent aller Beschwerden auf diese Sparte. Das hat sich markant geändert: Seit 2005 (44,3%) sinkt der Anteil stetig. Von 34% Beschwerdeanteil im Jahr 2006 ist der Prozentsatz 2007 auf 32,2% und im Jahre 2008 auf 27,7% zurückgegangen.
Anderseits hat das Internet begonnen, DM statistisch als Beschwerdemedium «aufzuholen»: 2002 waren lediglich 3,5% der Beschwerden gegen Kommunikation im Internet gerichtet, 2008 waren es immerhin schon 18,4%. Hinter DM und Internet folgen Telefon/Fax (16,4%) sowie Plakate. Mit 15% liegt die Aussenwerbung an vierter Stelle. Tendenz steigend. Positiv formuliert, kann man sagen, dass Plakate als Werbeträger eben auffallen.
Montag
16.03.2009