Eine «selbstbestimmte digitale Zukunft» streben die im Verband Schweizer Presse (VSP) zusammengeschlossenen Verleger mit dem System Acap (Automated Content Access Protocol) an, über das eine VSP-Fachgruppe die Mitglieder informiert hat, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Acap soll den Verlegern ermöglichen, selbst zu bestimmen, wie viel oder wie wenig von ihren Inhalten auf Seiten wie Google News publiziert werden können. Hinter Acap stehe eine Gruppe von weltweit führenden Medienunternehmen und technischen Experten, schreibt der VSP, und wird ebenfalls vom Welt-Zeitungsverleger-Verband WAN und von der EU-Kommission empfohlen.
Acap folgt als globaler Standard den Prinzipien des Urheberrechts, indem der Rechteinhaber definieren kann, wie Suchmaschinen und andere Internetdienste die Texte crawlen und weiterverwenden dürfen. Entscheidend dabei ist, dass dadurch keineswegs der für die Verlage so wichtige Zugang durch die Suchmaschinen verhindert wird, es werden lediglich differenzierte Weiterverwendungskriterien festgelegt. Acap ist kein Verbot zur Weiterverwendung von bestehenden Inhalten im Netz, sondern die Möglichkeit einer gezielten Selbstbestimmung, wie dies erfolgen soll.
Rund 200 Internetportale, hauptsächlich in Europa, haben Acap bisher implementiert. Das System ist einfach zu installieren und kostenlos. In Kürze wird es von Ringier weltweit eingeführt werden, weitere Portale in der Schweiz sollen folgen. Der Suchmaschinengigant Google hält indes Acap für «nicht ideal», da der Standard «gewisse technische Schwachstellen» aufweise, wie Google-Sprecher Matthias Graf am Freitag gegenüber dem Klein Report sagte. Mehr Informationen zu Acap und wie es auf jeder Website installiert werden kann, können unter http://www.the-acap.org abgerufen werden. - Mehr dazu: Zeitungsverleger machen Druck auf Google
Samstag
30.08.2008