In einer Stellungnahme vom Sonntag wehrt sich Schweizer Werbung, SW einmal mehr gegen jede Art von Werbeveboten. Neuer Anlass für das Communiqué ist ein Artikel in der «SonntagsZeitung», wonach die Verfasser eines Ernährungsberichts des Departements des Innern unter anderem Werbeverbote in Massenmedien für dick machende Nahrungsmittel verlangen. Diese Massnahme müsse ohne langwierige Vernehmlassung und ohne Berücksichtigung von Lobby-Interessen umgesetzt werden. Bundesrat Pascal Couchepin will den Ernährungsbericht am 5. Dezember vorstellen.
«Die Schweizer Werbung SW sieht in dieser Forderung die zunehmend spürbare Tendenz bestätigt, dass gewisse Kreise die Verantwortlichkeit für individuelles Handeln allein auf die kommerzielle Kommunikation abwälzen», heisst es in der Medienmitteilung. Nach den Zigaretten und den alkoholischen Getränken seien jetzt also auch Lebensmittel unter Beschuss geraten. Ein weiteres Indiz dafür, dass der Staat den Bürgerinnen und Bürgern in Sachen Werbekompetenz und Selbstentscheidung misstraue. Dadurch werde das individuelle Selbstvertrauen der Bevölkerung untergraben und das Opferbewusstsein gestärkt, welches das Verschulden für eigenes Verhalten in erster Linie bei anderen, insbesondere bei der Werbung, sucht.
Es gebe noch zahlreiche andere Produkte, welche die Gesundheit gefährden können, mahnt Schweizer Werbung SW. Auch ihnen würden konsequenterweise Werbeverbote drohen. Und das könne in einem liberalen Staat, in dem Marktwirtschaft herrscht, niemand diskussionslos akzeptieren.
Sonntag
27.11.2005