Das Nationale Programm Tabak (NPT) sieht weitere Einschränkungen in der Tabakwerbung vor. Die Schweizer Werbung (SW) hält solche Massnahmen für «ineffizient und unverhältnismässig». Und als Vertreterin aller werbetreibenden Medien müsste diese einseitige Massnahme zuungunsten der Plakate als Eingriff in die Marktsituation betrachtet werden. Schon deshalb lehnt die SW ein solches Verbot ab, gab am Montag der Verband der Schweizer Werbung (SW) bekannt.
Die Zigarettenindustrie habe sich seit Jahren Selbstbeschränkungen in der Werbung auferlegt, welche zwischen Swiss Cigarette und der Schweizerischen Lauterkeitskommission in der Vereinbarung «Selbstbeschränkungen der Zigarettenindustrie in der Werbung» vom 27. April 2005 getroffen worden seien. Werbeverbote würden dazu führen, schreibt die SW in ihrer Stellungnahme zum NPT, dass die Tabakfirmen ihre Marketinganstrengungen auf andere Bereiche verlegen werden. «Wenn man ihnen die kontrollierbare Kommunikation in den klassischen Medien verbietet, werden sie andere Kanäle aktivieren. Es ist naiv, anzunehmen, die Industrie werde auf die Kommunikation für das immer noch legale Produkt verzichten.»
Gemäss NPT sollen die Kantone auch weiterhin ihre Bemühungen in Sachen Tabakprävention fortsetzen. Diese habe aber gerade im Bereich der Werbeverbote zu einer totalen Rechtsunsicherheit geführt: «Kaum jemand mehr hat den Überblick über bestehende Verbote. Was in einem Kanton erlaubt ist, ist im anderen verboten. Und umgekehrt. Die Schweizer Werbung hält diese föderalistische Vorgehensweise nicht für zielführend und lehnt deshalb kantonale Verbote ab.» Soweit der Kommentar des Verbandes Schweizer Werbung.
Montag
14.04.2008